Xaver Ambauen
03.02.1925 – 01.10.2020
Werkverzeichnis
Persönliches
Xaver Ambauen - Hobiel Veri - Unser Dädi, so haben wir Kinder unseren Vater genannt, ist für uns alle, ganz unerwartet am 1. Okt. 2020 aus seinem zufriedenen und erfüllten Leben gerissen worden. Bis zuletzt durfte er geistig aktiv und bei guter Gesundheit sein Leben geniessen.
Unser Vater wurde am 3. Februar 1925 in Beckenried geboren. Auf dem schön gelegenen Bauernhof Hobiel durfte er zusammen mit 6 Geschwistern eine einfache Kindheit erleben. Schon früh halfen die «Hobiel-Buben» auf dem Bauernhof mit und so entstand der Berufswunsch, selber Landwirt zu werden. Nach der Schule arbeitete er auf dem Familienbauernhof. Sein ganzer Stolz galt den Obstbäumen und seine tiefe Verbundenheit mit der Natur begleitete ihn sein ganzes Leben.
Seine Militärzeit verbrachte er als Sanitäter. Sein erworbenes Wissen setzte er immer wieder in seiner späteren Familie ein und wenn wir ein «Bobo» hatten, wurden wir von Dädi immer fachmännisch und liebevoll versorgt.
Schon als junger Bursche hat Vater gerne „ä chley umägjödelet“. Mit seinem Bruder Jakob und Kollegen trat er an verschieden kleinen Anlässen auf. Der JK Heimelig wurde auf die Stimme des damals 19- jährigen aufmerksam und engagierten ihn als Vorjodler. Die Jodelproben fanden im Restaurant Freien Schweizer in Buochs statt wo er unser Muetti kennen und lieben lernte. 1952 fand die Hochzeit statt mit der Krönung der Geburten ihrer drei Kinder Anna, Heidi und Xaver jun.
Später fand Vater eine neue Herausforderung bei der Basler Versicherungsgesellschaft und zog mit der jungen Familie an die Bürgerheimstrasse. Mit viel Liebe wurde der Garten gepflegt und mit stolz präsentierten sich üppige Fuchsien-, Geranien- und Rosenstöcke. Doch nicht nur die Blumen bekamen viel Aufmerksamkeit, auch seiner Familie war er ein fürsorglicher und liebevoller Ehemann und Vater.
Unser Vater stellte seine Dienste auch im Dorf zur Verfügung. So war er einige Jahre Mitglied im Gemeinderat und später wählte man ihn in den Landrat.
Er war ein richtiger Vereinsmensch. Er sang einige Jahre im Kirchenchor mit, war Mitglied in der Älplergesellschaft und organisierte Vereinsfeste für den Musikverein, welche ihn als Ehrenmitglied auszeichneten.
Sein Herzensverein aber war der Jodlerklub Heimelig Buochs. Mit ihm genoss er viele schöne Auftritte, Anlässe und Ausflüge. Jahrelange Freundschaften entstanden. Seine klare und unverkennbar sichere Stimme war viele Jahre das Markenzeichen des Klubs. Er komponierte während seiner 56-jährigen Aktivzeit 7 eigene Naturjodel, auf die seine Familie heute noch stolz ist. 1965 wurde er Ehrenmitglied und 1971 Ehrenpräsident des Vereins.
Unser Dädi war ein vielseitig talentierter Mensch. Oft war er als Tafelmajor angefragt, dichtete unzählige Älpler-, Klaus- und Geburtstagssprüche oder er entspannte sich beim Fischen oder seinem geliebten Kartenspiel.
Vater durfte 1990 seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Er genoss zusammen mit unserem Muetti am Rigiweg in Buochs das Leben, die 5 Enkel und 3 Urenkelkinder. Sie unternahmen viele grössere und kleinere Ausflüge oder schulterten das Badetuch für ein frühmorgendliches Schwimmen im See. Sehr oft waren sie auf der Klewenalp, am Seeplätzli oder beim Jassen irgendwo anzutreffen.
Ein harter Schlag war für Dädi die schwere Erkrankung von seiner lieben Frau Anny, unsrem Muetti vor 5 Jahren. Ganz stark und bewundernswert hat er ihren Tod angenommen. Später fand Dädi in Silvia Zimmermann eine neue Lebenspartnerin. Die beiden waren dankbar für ihr neues Glück und wir gönnten es ihnen von Herzen.
Unser Dädi war ein grosser Erzähler. Mit viel Schalk in seinen dunklen kleinen Augen wusste er Anekdoten zum Besten zu geben, kannte unzählig viele Leute und wusste haargenau, wer mit wem verwandt war. Er hatte eine zufriedene und bodenständige Ausstrahlung, hadern und hinterfragen gehörten nicht in sein Leben. Der «alte Mann» mit Ausstrahlung und Chäppi war vielen Buochsern ein Begriff, Runden laufen ums Dorf, ein Schwatz hier, ein Jass dort, unzählige Geschichten, so kannte und schätzte man unseren Vater.
Lieber Dädi, du bleibst uns unvergessen. Das zusammen erlebte und die Zeit die wir mit Dir verbringen durften verbinden uns für immer. Wenn auch wir Deine Geschichten weitererzählen und etwas nicht mehr wissen, werden wir sicher oft sagen: «Dä Dädi hätt das jetz gwisst»! Wir danken Dir für alles und tragen Dich fest in unseren Herzen!
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